Jede Lösung beginnt mit einem Problem: Nicht nur ist die Empfangstheke in dieser Zahnarztpraxis in die Jahre gekommen – nach über 20 Jahren Dienstzeit zeigt sich auch, wie unpraktisch sie inzwischen ist. Die einst hochwertige Lackierung hat unter den hygienischen Belastungen der letzten zwei Jahrzehnte stark gelitten. Zudem erinnert sie viele Patienten eher an eine Theke in der Kneipe: Sie lehnen sich mit den Ellenbogen darauf, versuchen zu erahnen, was die Mitarbeiterinnen auf ihren Bildschirmen tun. Diskretion? Fehlanzeige. Auch die Zahl der Rollatoren steigt – und mit ihnen die Kratzer, die entstehen, wenn man sich mühsam näher an die Informationsquelle heranmanövriert. Denn: Die Ohren sind auch nicht mehr die jüngsten.
Dabei ist die Empfangstheke Dreh- und Angelpunkt des gesamten Praxisbetriebs. Alle Überlegungen, sie zu verlegen oder die Raumstruktur zu verändern, erwiesen sich als unpraktikabel. Also durfte der Grafiker ran – und überlegte zunächst eine mutigere Gestaltung, die in der sonst klinisch geprägten Umgebung sichtbar Akzente setzt. Zum Glück lebt die Zahnärztin mit einem Designer. Im Laufe der Jahre hat sie gelernt, bei Farben mehr zu wagen und ihrer Arbeitswelt mit fröhlicheren Tönen zu begegnen. Denn auch Patienten, die ohnehin mit Respekt zum Zahnarzt kommen, werden lieber von einer freundlichen als von einer tristen Atmosphäre empfangen.
Diese Überlegungen retteten die Empfangstheke – und die Praxis vor einem aufwendigen Umbau, der allein aus Expansionsgründen nötig geworden wäre, um dem steigenden Behandlungsbedarf gerecht zu werden. Um das »Kneipen-Problem« zu lösen, wurde die Theke um 40 Zentimeter erhöht. So bleiben aufdringliche Blicke draußen – und die neue Höhe schafft zugleich wertvollen Stauraum für die Mitarbeiterinnen, die ihre Arbeitsabläufe nun besser geschützt und effizienter gestalten können.
Die Ideen und Details des Upcycling-Prozesses wurden dokumentiert. Ein Video mit dem neuen Gesicht der Praxis folgt in Kürze. Bis bald!
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Every solution starts with a problem: not only had the reception desk in this dental practice grown outdated after more than 20 years of service – it had also become highly impractical. The once high-quality lacquer finish had suffered visibly from the hygienic demands placed on it over two decades. And patients? They often mistook the desk for a bar counter, leaning their elbows on it and trying to sneak a peek at whatever was happening on the staff screens. Discretion? Not really. Increasing numbers of rollators added to the wear and tear, scratching the surface as patients inched closer to the source of information – their ears not quite what they used to be.
Yet the reception desk is the hub of the entire practice workflow. All thoughts of relocating it or redesigning the space proved unfeasible. Time for the graphic designer to step in – and propose a bolder look to liven up the otherwise clinical setting. Luckily, the dentist lives with a designer. Over the years, she’s learned to take more risks with color and infuse her daily work environment with cheer. Patients, who often enter a dental office with a sense of apprehension, prefer being welcomed by something warm and lively rather than cold and sterile.
This line of thinking saved the reception desk – and spared the practice from costly renovations to meet growing treatment demands. To solve the »bar counter problem« the desk was raised by 40 centimeters. The new height not only blocks intrusive glances, but also creates valuable storage space for the team behind it, allowing them to work more efficiently and undisturbed.
The ideas behind this upcycling process have been documented. A video showing the practice’s new face is coming soon. Stay tuned!
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